
Neue Regelungen im Handelsregisterrecht (ab 01.01.2025)
6. Januar 2025Globale Entwicklungen mit Auswirkungen auf das Schweizer Steuerumfeld
Die internationale Steuerlandschaft befindet sich im Umbruch. Die Schweiz als global stark vernetzter Wirtschaftsstandort ist davon unmittelbar betroffen. Neue regulatorische Anforderungen, internationale Standards und digitale Geschäftsmodelle führen dazu, dass Unternehmen und Treuhänder ihre Steuerstrategie und Buchhaltung laufend anpassen müssen.
Zwei Entwicklungen stehen dabei besonders im Fokus:
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die Einführung der OECD-Mindestbesteuerung
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die Neuzuweisung von Besteuerungsrechten bei Digitalunternehmen
Die OECD-Mindestbesteuerung (Pillar Two)
Im Rahmen des internationalen OECD/G20-Projekts zur Besteuerung der digitalen Wirtschaft wurde eine globale Mindeststeuer von 15 % für grosse multinational tätige Unternehmen eingeführt (Pillar Two). In der Schweiz betrifft dies insbesondere Unternehmen mit einem Umsatz von über 750 Millionen Euro.
Was bedeutet das konkret?
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Die Schweiz hat per 1. Januar 2024 nationale Umsetzungsbestimmungen eingeführt.
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Ziel ist es, die Attraktivität als Wirtschaftsstandort zu erhalten, gleichzeitig aber internationale Steuervermeidung zu verhindern.
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Die Mindestbesteuerung erfolgt zusätzlich zur nationalen Steuerlast – sogenannte „Top-up Taxes“ werden fällig, wenn das effektive Steueraufkommen unter dem Mindestniveau liegt.
Auswirkungen:
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Erhöhter administrativer Aufwand für Unternehmen und deren Berater
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Notwendigkeit neuer Reporting- und Kontrollsysteme
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Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Treuhändern, Steuerberatern und Konzernen
Besteuerung digitaler Geschäftsmodelle (Pillar One)
Die zunehmende Digitalisierung von Dienstleistungen und der internationale Handel mit Daten führen dazu, dass Unternehmen nicht mehr physisch präsent sein müssen, um in einem Land Umsätze zu erzielen. Deshalb sieht die OECD vor, dass Steuerrechte neu verteilt werden sollen – weg vom Sitzstaat, hin zum Marktstaat.
Was ändert sich?
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Neu sollen Staaten, in denen Kunden ansässig sind, einen Teil des Steueraufkommens erhalten, auch wenn das Unternehmen dort keine Betriebsstätte unterhält.
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Diese Regelung betrifft grosse Tech-Konzerne, hat aber auch Auswirkungen auf alle digital tätigen Unternehmen.
Neue Anforderungen an die Steuerberatung
Für Steuerberater, Treuhänder und Buchhalter bedeutet diese Entwicklung:
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Steigende Komplexität bei der Steuerplanung und Beratung international tätiger Unternehmen
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Neue Meldepflichten und Anforderungen an die Compliance
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Mehrbedarf an internationalem Know-how, z. B. zu Doppelbesteuerungsabkommen, Quellensteuerregelungen und Transfer Pricing
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Enge Abstimmung mit ausländischen Steuerbehörden wird wichtiger
Wie reagiert die Schweiz?
Die Schweiz setzt auf eine balancierte Umsetzung der OECD-Vorgaben, um steuerliche Attraktivität und internationale Akzeptanz in Einklang zu bringen. Die Einführung der sogenannten Ergänzungssteuer (Top-up Tax) durch die Kantone ist geplant – gestaffelt je nach betroffener Unternehmensstruktur.
Zusätzlich wird die Rolle der Treuhand- und Steuerberatungsbranche gestärkt, um Unternehmen in diesem komplexen Umfeld zu begleiten.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Berater
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Frühzeitige Analyse: Prüfen Sie, ob Ihr Unternehmen oder Ihre Mandanten von den OECD-Regelungen betroffen sind.
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Strukturen überprüfen: Halten Ihre internationalen Strukturen den neuen Anforderungen stand?
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Datenqualität verbessern: Steuerliche Transparenz braucht saubere, zentral verfügbare Daten.
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Internationale Zusammenarbeit stärken: Arbeiten Sie mit lokalen Experten in relevanten Märkten zusammen.
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Schulung und Weiterbildung: Bleiben Sie und Ihr Team auf dem aktuellen Stand – das regulatorische Umfeld entwickelt sich laufend weiter.